- Aphrodisiakum
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A|ph|ro|di|si|a|kum [griech. aphrodisía = Liebesgenuss; ↑ -ikum], das; -s, …ka: auf hormonellem, hemmungsabbauendem oder lokalem Wege wirkende Mittel zur Anregung u. Steigerung des Sexualtriebs. – Ggs.: Anaphrodisiakum.* * *
Aph|ro|di|si|a|kum, das; -s, …ka [zu griech. aphrodisiakós = zum Liebesgenuss gehörend] (Pharm.):* * *
Aphrodisiakum[nach Aphrodite] das, -s/...ka, Mittel zur Steigerung des Geschlechtstriebs und der Potenz. Die älteren Aphrodisiaka verdanken ihren Ruf mehr dem Aberglauben und der dadurch gestützten Suggestion. Salbei, Sellerie und Spargel haben eine geringe und inkonstante aromatische Wirkung. Austern, Kaviar, Trüffeln und manche Gewürze wirken über eine allgemeine Tonisierung, wie sie auch durch geringe Alkoholmengen hervorgerufen wird. Tollkirsche, Alraunwurzel, Bilsenkraut und Stechapfel rufen Erregungszustände mit Sinnestäuschungen hervor.Die Aphrodisiaka sind heute in der Mehrzahl Anregungs- und Stärkungsmittel, die Alkohol, Koffein und Yohimbinrinde enthalten; sie können die Durchblutung der Geschlechtsorgane fördern, ihre spezifische Wirkung ist unbewiesen. Abgesehen von einer möglichen Wirkung als Placebo haben die Aphrodisiaka meist keine Wirkung, weil Störungen der Sexualsphäre fast immer psychische Ursachen haben.Die Vorstellung, Menschen durch Drogen, Getränke oder Gegenstände zur Liebe bewegen zu können, ist seit alter Zeit in allen Völkern lebendig (Liebeszauber). Dabei spielten Magie und Aberglaube eine große Rolle (Sympathiezauber). Als besonders wirksames Aphrodisiakum galt bei den Römern mit Myrrhe, Weißwein und Pfeffer zubereitetes Krokodilfleisch. Liebestränke werden auch im frühindischen Ayurveda, bei zahlreichen antiken Schriftstellern, in der Edda oder in mittelalterlichen Epen erwähnt. Zerpulverte Knochen, Zähne und Hörner sind heute noch als Aphrodisiaka begehrte Handelsartikel z. B. in China und Südostasien. Das frühe Vorkommen gesonderter Strafbestimmungen gegen Vergiftungen durch Aphrodisiaka (von Solon, Lykurg, Alexander Severus, Justinian I. und Kaiser Friedrich II.; Preußisches Landrecht) beweist die häufige Verwendung. Eine große Rolle spielte hierbei das aus den Kanthariden (Spanische Fliegen) gewonnene Cantharidin (tödliche Dosis 0,03 g), das als Aphrodisiakum galt, weil es wegen der entzündlichen Schleimhautreizungen der Blase und Harnröhre zu (schmerzhaften) Erektionen beim Mann führt.* * *
Aph|ro|di|si|a|kum, das; -s, ...ka [zu griech. aphrodisiakós = zum Liebesgenuss gehörend] (Med.): Mittel zur Anregung u. Steigerung des Geschlechtstriebs u. der ↑Potenz (2): Johimberinde gilt als A.; denn die Nennung hoher Ziffern hat mich von eh und je in heiße Wallungen versetzt, und auch diesmal wirkten die Zahlen auf mich wie ein A. (Habe, Namen 207).
Universal-Lexikon. 2012.